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UDH an Rennrädern – Zukunft oder überflüssig?

Das UDH-Schaltauge (Universal Derailleur Hanger) ist der aktuellste Standard, um ein Schaltwerk mit dem Rahmen zu verbinden. Vor allem im Mountainbike-Bereich hat es sich bereits weit verbreitet – bei Rennrädern stellt sich jedoch die Frage: Ist das wirklich sinnvoll?
Gerade bei Rennrädern, die im besten Fall ein Leben lang unfallfrei bleiben, erscheint der Verzicht auf ein klassisches Schaltauge als Sollbruchstelle durchaus vertretbar. Anders als beim MTB, wo regelmäßige Crashes zum Alltag gehören, ist das Risiko am Rennrad deutlich geringer.

UDH Aufhängung

Vorteile des UDH-Schaltauges

Ein klarer Vorteil:
Herstellerunabhängigkeit. Mit einem UDH können (gegebenenfalls mit Adapter) verschiedenste Schaltwerke verbaut werden – unabhängig vom individuell designten Schaltauge des jeweiligen Rahmenherstellers.
Fällt das originale Schaltauge irgendwann aus dem Sortiment, steht man mit einem konventionellen System schnell vor einem Problem. Das UDH schafft hier Abhilfe.
Außerdem: Neue 13-fach-Schaltwerke von SRAM sind ausschließlich mit UDH kompatibel – wer sich hier zukunftssicher aufstellen möchte, kommt daran nicht vorbei.

UDH nachrüsten – geht das?

Kurz gesagt: Nein. Eine Nachrüstung ist technisch nicht möglich – der Rahmen muss von Anfang an für das UDH-System ausgelegt sein.
Deshalb stellt sich beim Kauf eines neuen Rennrads die Frage:

Rennrad mit oder ohne UDH kaufen?

Ein Vergleich zu den Scheibenbremsen drängt sich auf: Anfangs war die Skepsis groß, heute wird kaum noch ein Rad ohne Scheibenbremsen verkauft. Auf dem Gebrauchtmarkt sind Felgenbremsen inzwischen kaum noch gefragt.
Ein ähnlicher Wandel könnte auch dem UDH bevorstehen.
Da keine Nachrüstung möglich ist, sollte beim Kauf eines neuen Rads gut überlegt werden, ob der Standard bereits unterstützt wird – auch mit Blick auf den Wiederverkaufswert.

UDH Aufhängung

Aktuelle Marktlage – Wer setzt schon auf UDH?

Im Jahr 2025 bieten bisher nur wenige Hersteller klassische Rennradrahmen mit UDH an. Zu nennen sind etwa:
Cervélo, Trek, Standert, Ridley
Bei Herstellern, die eng mit SRAM kooperieren, dürfte der UDH-Standard schneller übernommen werden als bei Shimano-orientierten Marken – doch der Trend ist klar:
Die Entwicklung geht in Richtung UDH.
Denn kein Hersteller möchte seine Kundschaft langfristig auf ein bestimmtes Schaltwerk-System (SRAM, Shimano oder Campagnolo) festlegen – die universelle Kompatibilität wird zunehmend zum Verkaufsargument.

Fazit:

Wer heute in ein neues Rennrad investiert, sollte das Thema UDH im Blick haben – nicht nur im Hinblick auf zukünftige Kompatibilität, sondern auch mit Blick auf Ersatzteilverfügbarkeit und Flexibilität beim Aufbau.