Delonghi Dedica 685/695 auf 885 oder 890 umbauen – lohnt sich das Tuning?
Wer sich eine günstige Siebträgermaschine zulegen möchte, stößt früher oder später auf die Delonghi Dedica-Serie. Die Modellreihen 685, 885 und neuerdings auch die 890 sind besonders bei Einsteigern beliebt – nicht zuletzt wegen ihres attraktiven Preises. Doch was unterscheidet die Modelle wirklich? Lässt sich eine ältere Dedica aufrüsten? Und welche lohnt sich am meisten?

Was sind die Unterschiede zwischen 685, 885 und 890?
Grundsätzlich gilt: Je höher die Modellnummer, desto neuer ist die
Version. Die Dedica 685 war das erste Modell dieser Reihe und hat
sich schnell als Verkaufsschlager etabliert. Kein Wunder – für
wenig Geld bekommt man eine kompakte Espressomaschine, die solide
Ergebnisse liefert. Der Nachfolger, die 885, bringt ein paar
sinnvolle Verbesserungen mit, und mit der 890 geht Delonghi noch
einen Schritt weiter.
Technisch sind die 685 und 885 weitgehend identisch – zumindest
was die Brühgruppe betrifft. Auch bei der 890 scheint Delonghi an
der bewährten Brühtechnik festzuhalten. Warum auch etwas ändern,
das funktioniert?
Wo sich die Modelle aber deutlich unterscheiden, ist im Zubehör
und der Bedienung. Die 685 hatte zum Beispiel eine sehr einfache
Dampfdüse, die es schwer machte, vernünftig Milch aufzuschäumen.
Auch der beigelegte Plastiktamper war praktisch unbrauchbar.
Mit der 885 hat Delonghi genau an diesen Stellen nachgebessert:
Die neue Dampflanze funktioniert deutlich besser, und das Zubehör
ist deutlich hochwertiger – es liegen jetzt ein brauchbares
Milchkännchen und ein soliderer Tamper bei. Trotzdem gibt es immer
noch Kritikpunkte: Wer versucht, zwei Espressotassen gleichzeitig
unter den Siebträger zu stellen, wird schnell feststellen, dass
das kaum möglich ist. Außerdem ist die Tropfschale mit ihrem fast
geschlossenen Abdeckblech unpraktisch und nicht wirklich
benutzerfreundlich.
Mit der Dedica 890 geht Delonghi noch einen Schritt weiter und
spendiert dem Gerät ein Touchdisplay sowie eine breitere
Tropfschale. Das wirkt moderner, ist aber Geschmackssache –
braucht man bei einer Siebträgermaschine wirklich ein Display wie
beim Vollautomaten? Diese Frage muss jeder für sich beantworten.
Gebrauchte Dedica 685: Eine echte Alternative
Durch die große Verbreitung der 685 ist der Gebrauchtmarkt aktuell
sehr gut bestückt. Wer etwas Geld sparen will, kann hier ein
echtes Schnäppchen machen. Meine persönliche Erfahrung: Die
Maschine ist solide gebaut und zuverlässig – selbst nach Jahren.
Beim Kauf sollte man allerdings ein paar Dinge beachten. Zum
Beispiel lohnt es sich, die Wasserhärte am Wohnort des
Vorbesitzers zu kennen. Bei sehr hartem Wasser ist Kalk ein
Problem, was der Maschine zusetzen kann. Wer auf eine gepflegte
Maschine achtet, macht aber in der Regel nichts falsch. Und falls
doch etwas kaputtgeht: Ersatzteile sind leicht zu bekommen, und
viele Reparaturen lassen sich mit etwas Geschick selbst
durchführen.
Dedica 685 auf 885 upgraden – lohnt sich das?
Ja, und wie! Wer seine 685 tunen möchte, kann für wenig Geld die
Schwächen der Originalausstattung ausgleichen – besonders bei der
Dampflanze. Die originale Lanze ist nämlich eher ein
Schaumschläger – im negativen Sinne.
Mit ein paar Ersatzteilen lässt sich die hochwertige Dampflanze
der 885 nachrüsten. Dazu braucht man:
- Die Dampfdüse der Dedica 885
- Eine passende Schlauchdichtung
- Eine Klammer zur Verbindung
- Dampfventil der 885

Espressowerkzeug für die Dedica: Was braucht man wirklich?
Das mitgelieferte Werkzeug bei der Dedica 685 ist – sagen wir es
direkt – nicht wirklich zu gebrauchen. Der sogenannte
„Tamper-Löffel“ gehört sofort in den Müll. Auch der mitgelieferte
Siebträger ist eher eine Mogelpackung: Das verbaute Sieb hat nur
ein einziges Loch, was künstlich Druck aufbaut. Das sorgt zwar für
Crema, selbst bei altem Kaffee – hat aber nichts mit echtem
Espresso zu tun.
Wer frisch gemahlenen Kaffee nutzt, sollte unbedingt in gutes
Zubehör investieren:
- Eine Espressomühle, z. B. die Eureka Mignon
- Einen richtigen Tamper und offenen Siebträger mit 51 mm Durchmesser (z. B. von Joe Frex oder den Kaffeemachern)

HEEY das ist ein geheimer Text den die ganzen Menschen mit ihren Mobilenentgeräten garnicht sehen :P
„Handle ich gerade aus Überzeugung – oder aus Gewohnheit?“
Dedica 685 oder 885 aufrüsten Richtung 890 – geht das?
Ein Touchdisplay wie bei der Dedica 890 lässt sich natürlich nicht
nachrüsten – wohl aber gibt es Möglichkeiten, die Abtropfschale
funktional und optisch zu verbessern. Die schmale, fast
geschlossene Tropfschale der Dedica 685 und 885 ist im Alltag oft
unpraktisch. Eine Alternative bieten hier größere Abtropfgitter,
wie sie zum Beispiel im Bereich Bierzapfanlagen zu finden sind.
Diese bestehen meist aus Edelstahl und bieten mehr Fläche für
Tassen.
Ein beliebtes Modell ist das Abtropfgitter von BieTal. Allerdings
passt dieses nicht ohne Weiteres vor die Maschine. Damit es
richtig sitzt, muss ein kleiner Eingriff am Kunststoff-Fuß der
Dedica vorgenommen werden – konkret muss der vordere Teil des
Fußes entfernt werden. Solche baulichen Veränderungen sollten
natürlich nur bei Geräten vorgenommen werden, die außerhalb der
Garantiezeit sind.
Da durch das Entfernen des Fußes die Standfestigkeit der Maschine
beeinträchtigt wird, empfiehlt sich die Montage auf einer stabilen
Unterlage. Eine Lösung ist zum Beispiel eine massive Holzplatte,
in die eine Aussparung für den Standfuß gefräst wird. Anschließend
kann die Dedica von unten durch die Bodenplatte mit der Holzplatte
verschraubt werden. Dazu müssen eventuell zusätzliche
Durchgangsbohrungen unter den originalen Schraubpunkten gesetzt
werden, damit man mit einem Schraubendreher durchkommt.
Für mehr Sicherheit im Betrieb kann die Konstruktion zusätzlich
mit Antirutschmatten ausgestattet werden. So steht die Maschine
sicher – auch beim Einspannen des Siebträgers – und gleitet nicht
vom Regal. Mit dieser Modifikation wird die Tropfschale deutlich
praktischer und bringt die Maschine optisch und funktional näher
an das Modell 890 heran.
