Trailrunningschuh als Wanderschuh in den Alpen geeignet?
Am Beispiel des La Sportiva Cyklon Cross GTX – vergleichbar mit
dem Scarpa Ribelle Run Kalibra G – stellt sich die Frage:
Kann ein Trailrunningschuh auch einen klassischen Wanderschuh
ersetzen?
Die kurze Antwort: Ja.
Doch ein genauer Blick auf Vor- und Nachteile lohnt sich.

Gewicht – der größte Vorteil
Einer der wichtigsten Unterschiede ist das Gewicht.
Trailrunningschuhe sind deutlich leichter als klassische
Wanderschuhe. Und am Berg gilt: Alles, was man nicht unnötig
mitträgt, spart Kraft. Ein klarer Pluspunkt für den
Trailrunningschuh.
Flexibilität auf verschiedenen Untergründen
Wer eine Hüttentour mit langen Zustiegen plant oder zwischendurch
Asphaltpassagen laufen muss, merkt schnell: Mit steifen
Wanderschuhen ist das eher unangenehm.
Trailrunningschuhe punkten hier durch ihre Flexibilität und bieten
auf wechselndem Untergrund mehr Komfort.
Wasserschutz und Schafthöhe
Ein Nachteil vieler Modelle: Die meisten Trailrunningschuhe sind
nur Halbschuhe.
Kommt plötzlich ein Bach ohne Brücke, sind die Füße schnell nass.
Hier bieten speziell Modelle wie der La Sportiva Cyklon Cross GTX
oder der Scarpa Ribelle Run Kalibra G Vorteile: Sie sind
wasserdicht und reichen über den Knöchel – so bleiben die Füße
auch bei tieferen Bächen trocken.
Schutz und Stabilität
Wanderschuhe sind robuster gebaut, vor allem im Bereich des
Knöchels.
Allerdings: Auch in einem Wanderschuh kann man mit einem falschen
Schritt umknicken – einen entscheidenden Mehrschutz gibt es hier
nicht.
Wer auf schmalen Pfaden oft an Steinen hängen bleibt, ist mit der
dickeren Polsterung eines Wanderschuhs im Vorteil.
Bei bewusstem, trittsicherem Gehen ist der Unterschied jedoch
gering.

Haltbarkeit im Gelände
Ein Schwachpunkt bleibt: die Haltbarkeit. Auf Touren im Karwendel, wo viel Geröll liegt, habe ich mit meinen La Sportiva Cyklon Cross GTX schnell erste Abnutzungen festgestellt. Ein kleines Loch am oberen Rand war die Folge. Robuste Wanderschuhe halten hier oft länger durch.
Fazit – Für wen sind Trailrunningschuhe geeignet?
Für trittsichere Wanderer, die Wert auf geringes Gewicht und Flexibilität legen, sind Trailrunningschuhe mit höherem Schaft und Wasserschutz auch in den Alpen eine sehr gute Wahl – selbst für Hüttentouren. Wer jedoch maximale Haltbarkeit und seitlichen Schutz sucht, fährt mit klassischen Wanderschuhen sicherer.